Aus dem religiösen Leben
Das neue Schuljahr wurde traditionsgemäß mit einem evangelischen Gottesdienst in St. Peter und einer katholischen Eucharistiefeier in St. Kunigund begonnen. Letzteren zelebrierte Pater Roberto Turyamureeba. Er ist Comboni-Missionar und wohnt seit 2012 zusammen mit einigen Mitbrüdern im Pfarrhaus von St. Kunigund. Seit dieser Zeit betreut er mit Pfarrer Georg Schneider und Pater Herbert Gimpel den neuen Pfarreienverbund von St. Stefan und St. Kunigund. Zu den zentralen Aufgaben Pater Robertos gehört es, weltkirchliche Impulse in Schulen und Pfarreien hineinzutragen. Welch eine Gelegenheit für uns katholische Religionslehrer des NGN! Natürlich fragten wir rasch nach, ob Pater Roberto – wie gewohnt am ersten Schultag – eine Eucharistiefeier zelebriert.
Der quirlige, 1974 in Uganda geborene Geistliche sagte spontan zu.Das Thema des Anfangsgottesdienstes („ Ich packe meinen Rucksack für den Weg durch das neue Schuljahr“) war schnell gefunden. Sorgfältig ausgewählte und dringend notwendige Utensilien (z.B. Brot, Bücher…) wurden in einen Rucksack gepackt, der allen Schülern und Lehrern als Grundlage für ein gelingendes und erfolgreiches Schuljahr dienen konnte. Überflüssiges wurde bewusst gemieden, um niemandem zu schwere Last aufzubürden. Am Ende freilich musste jede und jeder für sich entscheiden, welches Gepäck im übertragenen Sinne für das Gelingen (z.B. Gemeinschaft pflegen, sich helfen lassen) oder Misslingen (z.B. selbst gewählte Isolation) des Schuljahres von Bedeutung ist. Nach dem Gottesdienst, in dem der Zelebrant die Besucher wiederholt zu kräftigerem Mitsingen und Mittun ermunterte, sagte Pater Roberto zu, dass er auch in den folgenden Jahren seiner Tätigkeit in St. Kunigund für Eucharistiefeiern zur Verfügung stehe.
Darüber hinaus bot er uns Religionslehrern noch vielfältige Möglichkeiten der Zusammenarbeit für den Schulalltag an. Dazu gehören beispielsweise Vorträge, Seminare, Unterrichtsstunden, Projekttage, Einkehrtage oder Gottesdienste zu Themen wie Begegnung mit den Fremden, Umgang mit der Umwelt aus der christlichen Perspektive, Hilfe zur Selbsthilfe – Ein angemessener Weg unserer Hilfeleistung im Süden, Glauben leben in der Nachbarschaft – Lernen von kleinen christlichen Gemeinschaften in Afrika zum Aufbau neuer pastoraler Räume, Lasst die Kinder zu mir kommen: Straßenkinder, Kinderrechte und Kinderarbeit in Afrika, Missionsland Deutschland…
Der evangelische Schulanfangsgottesdienst stand – ausgehend vom Gleichnis des „Barmherzigen Samariters“ - unter dem Motto: "Perspektivenwechsel: die Welt mit anderen Augen sehen". Bedacht wurde zum einen der neue Weg, den jeder von uns mit dem neuen Schuljahr einschlägt, und zum anderen der Blick auf unsere Mitmenschen, die uns auf diesem Weg begegnen. In einer kleinen Aktion wurde das Aufeinander-Zugehen dann auch praktisch erprobt.
Am Freitag, dem 20. Dezember 2013, fand nach längerer Unterbrechung – an Stelle des Passionsgottesdienstes der vergangenen Jahre - erstmalig wieder ein ökumenischer Adventsgottesdienst für die 5.und 6. Klassen in St. Peter statt. In diesem Gottesdienst wurde Jesu Zusage „ Was ihr für einen meiner geringsten Schwestern und Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ durch Tolstois Geschichte vom Schuster Martin mit dazu passenden Bildern konkretisiert.
Besonders gut besucht ist alljährlich der Abiturgottesdienst. Das war auch 2013 wieder der Fall. Der Gottesdienst fand – wie schon im Vorjahr – auf Wunsch der Abiturienten in St. Stephan statt. Diese spürten dabei - unter Bezug auf Mk. 4,8 ("Die Saat ging auf und wuchs empor...") ihrer bisherigen Schullaufbahn nach und machten sich Gedanken über ihren weiteren Lebensweg. Für den 27.06.2014, also erst für die Zeit nach dem Redaktionsschluss dieses Jahresberichts, ist der diesjährige Abiturgottesdienst geplant. Der ökumenische Jahresschlussgottesdienst findet am 29.07.14 um 8.30 Uhr in der Gustav – Adolf – Kirche statt. In allen Gottesdiensten wurde und wird für den Verein „Zukunft für Kinder - Aldea Laura e.V.“ gesammelt. Seit 2002 wird dieser Verein, dessen Vorstandsvorsitzender unser ehemaliger evangelischer Religionslehrer Eberhard Nusch ist, vom NGN unterstützt.
Natürlich sind religiöses Leben, Lernen und Erfahren nicht auf Gottesdienste beschränkt. Sie geschehen vielmehr in jeder Religionsstunde. Besonders intensiv vollzieht sich religiöses Lernen aber vermutlich vor allem dann, wenn die Schülerinnen und Schüler das Schulgebäude verlassen, um bei verschiedenen Exkursionen unvermittelt und sozusagen von erster Hand religions- und lebensbedeutsame Erfahrungen zu machen. Zu solchen Exkursionen (z.B. in das Bestattungsinstitut Anton und in das Hospiz Mögeldorf, beide durchgeführt von Herrn Lutz mit Schülerinnen und Schülern der 10. Jahrgangsstufe, in das Bibel - Erlebnis – Haus, zur Begegnungstube Medina, in das Jüdische Museum Fürth, in das Buddhistische Zentrum in der Bismarckstraße und zum „Fenster zur Welt“, dem Eine-Welt-Laden der katholischen Stadtkirche) finden sich in der Chronik des Schuljahres jeweils ausführliche Berichte, so dass sie hier nicht weiter beschreiben werden müssen.
L. Buckel