Flüchtling ist nicht gleich Flüchtling
Warum fliehen Menschen? Was sind sichere Herkunftsstaaten? Darf jeder hier bleiben?
Mit diesen und noch weiteren spannenden Fragen beschäftigten wir uns am Mittwoch, den 04.10.17 im CPH (Caritas-Pirckheimer-Haus). Doch bevor es erstmal losging, wurden wir von Madlen, einer Studentin, die uns durch die Ausstellung führte, begrüßt.
Um diese Fragen beantworten zu können, ist es wichtig zu verstehen, warum Menschen ihre Heimat verlassen und fliehen. Es gibt nämlich nicht nur Menschen, die auf der Flucht sind, weil in ihrem Land Krieg oder Terror herrscht, sondern auch, weil sie beispielsweise aus politischen, religiösen oder wirtschaftlichen Gründen ihr Land verlassen müssen oder wollen.
All diese Menschen hoffen, dass sie in Europa ein Leben in Sicherheit und ohne Angst führen können, und nehmen den weiten Weg mit seinen vielfältigen Gefahren auf sich.
In den vergangen 10 Jahren sind ca. 2 Mio. Menschen, die Asyl suchen, nach Deutschland gekommen, wovon etwa die Hälfte begründet unmittelbar abgelehnt wurde, und ca. eine 1 Mio. Menschen als schutzbedürftig eingestuft wurde. Davon wurde ungefähr der einen Hälfte Asyl gewährt und die andere Hälfte hat subsidiären Schutz, also Schutz vor Abschiebung etc. erhalten, oftmals aber nur nach sehr langen Wartezeiten.
Doch Asyl zu erhalten ist gar nicht so einfach, denn man muss bestimmte „Voraussetzungen“ erfüllen, z.B. eine begründete Furcht vor Verfolgung wegen der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession oder Nation.
Die Menschen, denen kein Asyl gewährt wird, werden abgewiesen und in sogenannte sichere Herkunftsstaaten geschickt. „Dies sind Staaten, bei denen aufgrund der allgemeinen politischen Verhältnisse die gesetzliche Vermutung besteht, dass dort weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung stattfindet.“ (§ 29a AsylVfG).
Wir haben in diesen 2 Stunden gemeinsam viel Spaß gehabt und vor allem gelernt, dass Flüchtling nicht gleich Flüchtling ist, und dass es nicht einfach ist, Asyl zu erhalten.
(Verena Geitner, 9M)