Jüdisches Leben in Fürth
Am 04.03.2020 besuchten wir, unsere Ethik- und die anderen Religionsklassen der neunten Jahrgangsstufe, das jüdische Museum in Fürth. Zudem hatten wir auch noch die einmalige Möglichkeit, den alten jüdischen Friedhof zu besichtigen, der normalerweise für Besucher geschlossen ist. Auf dem Friedhof empfing uns eine Dame, die uns dort herumführen sollte. Sie selbst gehört zu einer jüdischen Gemeinde, wodurch sie uns einige Fakten besser erklären und näherbringen konnte.
Der Friedhof hat eine sehr große Fläche und beherbergt unzählige Grabsteine, die chronologisch geordnet und dicht aneinander aufgestellt sind. Die ältesten Grabsteine sind über 400 Jahre alt und stehen immer noch, weil man nach dem jüdischen Glauben keine Gräber wieder öffnen und erneut belegen darf, da man an die ewige Totenruhe glaubt. In diesem und in vielen anderen Aspekten unterscheiden sich die jüdischen Friedhöfe von den christlichen. Die Gräber werden nicht mit Blumen geschmückt und die Grabsteine sind praktisch alle gleichaussehend und schlicht. Alte Gräber werden absichtlich dem Verfall überlassen und überall wachsen Bäume, Gräser und Gebüsch, was damit zu tun hat, dass der nach jüdischem Glauben aus Erde geschaffene Körper wieder der Natur zurückgegeben werden soll. Es ist daher wichtig, dass man unbedingt auf dem Laufweg bleibt. Denn auch unter einem Rasenstück oder einem Busch kann ein Grab sein, selbst wenn kein Grabstein darauf hinweist.