Road Trip mit Rudi und Susi
oder Wie man sich von der Mafia abzocken lässt
Es tönte nur „Atemlos durch die Nacht“ – während der 18 Stunden Fahrt. Unsere Busfahrerin Susi hat eine große Leidenschaft für Schlager und Bollywood-Filme, eine schräge Mischung, aber so ging es unterhaltsam bis nach Sorrent, Bella Italia.
Wir lernten die Vergangenheit der alten Römer am Golf von Neapel kennen, als wir durch die Ruinen von Pompeji und Herculaneum liefen, aber auch indem wir immer wieder an Herrn Nowaks Geschichtsbegeisterung teilhaben durften. Das chaotische, temperamentvolle, aber wunderschöne Leben des heutigen Italien spürten wir in Amalfi, Napoli und auf Capri. Die Tage waren gefüllt mit Strandspaziergängen, heimlichem Schwimmen, neuen Eindrücken und spannenden Ausflügen.
Es folgte der Höhepunkt unserer Reise: Die Besteigung des hochaktiven Vulkans namens Vesuvs. Doch da hinzukommen ist gar nicht so leicht in einem Land, in dem die Mafia herrscht. Am Fuß des Vulkans versperrten weiße Transporter den Weg und ein dubioser Italiener begann mit Rudi, unserem anderen Busfahrer, zu diskutieren. Reisebusse dürften nicht mehr weiter hochfahren und wir sollten alle in die kleinen Transporter umsteigen, um uns für spontane 10€ pro Person zum Eingang des Wanderweges bringen zu lassen. Das erste, was wir bei unserer Ankunft oben sahen, waren allerdings ungefähr 20 andere Reisebusse und wir erkannten, dass wir gerade so richtig schön von der Mafia abgezockt worden waren. So verlief der ganze Tag etwas anders als geplant, aber wir haben den Ausflug alle überlebt, kein quietschender Transporter hat plötzlich ein Rad verloren und keiner von uns ist in den Vesuv gefallen.
Dafür konnten wir den atemberaubenden Ausblick vom Gipfel des Vulkans aus bestaunen – wie auch noch von vielen alten, auf Bergen gelegenen Villen und Felstreppen, an denen wir auf Wanderungen und Ausflügen vorbeikamen. Eine der beeindruckendsten Aussichten hatten wir auf dem Marktplatz des Bergdorfes Ravello. Nicht alle waren ausdauernd genug, mehrere tausend Stufen dorthin hinauf zu wandern, obwohl es sich definitiv gelohnt hat!
Viel zu schnell ging die Woche vorüber und was bleibt sind jetzt noch all die Fotos und Erinnerungen, an den Wind, der einem die Haare auf einer Bootstour verweht, an die Sonne im Gesicht, das Knattern der Roller und Fiat 500 und das Kartenspielen und Lachen am Abend. Und Rudis selbstgekochtes Essen für uns.
Diese letzte Klassenfahrt war ein unvergesslicher Eindruck von Italien: super geiles Wetter, schöne Städte, Kunst, Kultur, Limoncello (für Zuhause;)), Pizza, Pasta, Eis, Strände, Berge, Freiheit und Meer – eine ganze Woche lang!
Danke an alle, die dabei waren!
Rahel Behnisch, Anna Lindstädt